Freitag, 1. Februar 2008

Melbourne, Wilsons Promontory, Bells Beach

In Melbourne habe ich bisher meine schönste Zeit in Australien verbracht..
was erklärt warum ich 2 Monate dort war..
oder waren es 3 Monate..
naja...

Wir haben besonders von Weihnachten bis Silvester sehr viel gefeiert...
(Mein und einige andere Geburtstage wurden natürlich auch zelebriert)
Es waren schöne, gemütliche Feiern,
mit Leuten die man mittlerweile kannte..
Nette, lußtige und interessante Leute aller herren Länder..
(natürlich überwiegend Deutsche...)

Ansonsten hatten wir
... jeden Mittwoch unseren Karaoke Tag in einer kleinen, gemütlichen Kneipe...











... jeden Samstag das legendäre Lords Lodge BBQ mit dem besten Punsch den wir je getrunken haben!
(mit "wir" meine ich wirklich alle die im Hostel wohnen)


... an sonstigen Tagen jede Menge Spaß am Strand in der Stadt oder im Hostel



(Spaß mit Einkaufswagen)












(Hab mal auf der Straße Schlagzeug gespielt.. :-)


(Schattenspiele am War Memorial)




(Open air Kino in den botanischen Gärten)

Natürlich haben die Hostelbewohner am stärksten zum Wohlbefinden beigetragen
und der Hostelbesitzer war eher ein Freund als jemand der nur Geld von einem will!


Neben dem Leben im Hostel gab es noch das Arbeitsleben...

Wir haben durchschnittlich 3 mal die Woche
für die hierrum bekannten
Marken- Bekleidungs- Hersteller,
Billabong, Jettysurf, General Pants usw.
gearbeitet...

(Weihnachtsessen)

Wir sorgen dafür,
dass Australienweit
die Läden in denen das Zeug verkauft wird
bekommen was sie täglich bestellen...



Genauer gesagt laufen wir
mit kleinen Handlaserscannern
durch das Zwischenlager der Unternehmen
oder stehen an langen Tischen
wo die Bestellten Sachen sortiert werden...
picken uns die Sachen raus die bestellt sind
und packen sie in Kartons...



Das Interessante und Unbegreifliche dabei ist,
dass wir die
z.B. T-shirts oder Mützen oder Handtaschen
aus ihrem ordentlich, gefalteten Zustand
und oftmals sogar aus ihrer Verpackung
entnehmen und einfach
(meist ohne irgendwelche Schutzhüllen und ungefaltet)
in Kartons rein knuddeln...
(damits schnell geht)
Das die Klamotten in den Läden auch entsprechend aussehen,
davon haben wir uns irgendwann mal in der Stadt überzeugt
und ehrlich,
wenn die Leute die Sachen trotzdem kaufen,
warum sollte man es auch anders machen!

Wie das Schicksal es wollte
arbeitete ich später nichtmehr nur
als "Pick und Packer" ,
sondern auch als Maschinenbediener...

Hört sich im ersten Moment toll an,
ist es aber eigentlich nicht :-)

Die einzige Maschine in dem Betrieb
ist nämlich eine nigel nagel neue
Müllpresse :-)



Zum Glück ist der einzige Müll der anfällt
in Form von leeren Pappkartons
die in die Presse geschmissen
und zusammengedrückt werden....

Naja...

Zweimal habe ich übrigens noch einen kleinen Nebenjob ergattern können...

Zum einen habe ich auf einer privaten Feier
Fingerfood und Getränke verteilt
(und auch kräftig selbst gegessen und getrunken)


Zum anderen habe ich bis kurz vor Silvester als
"Nudeln-in-Pappboxen-stecker" gearbeitet
was auch Spaß und Satt gemacht hat!


Ohne materielle Gegenleistung habe ich auch ab und zu mal was im Hostel gemacht...
z.B. zwei Tische ein Bisschen repariert..
(nur so dass einem das Essen nichtmehr auf den Schoß gerutscht ist)
oder ich hab mal eine Ameisenstraße in der Küche entfernt um das Kochen etwas angenehmer zu machen...

Dann ist es in dem Hostel auch so gewesen dass man ab und zu schonmal etwas gekauft hat um es zu teilen...
z.B. Kuchen oder Aprikosen mit Joghurt oder M&Ms :-)
So Sachen tragen natürlich auch zu einer Atmosphäre bei
die man vermisst wenn man weiter zieht...
bis man sie irgendwo anders wieder findet!

Neben den vielen Erfahrungen fürs Leben
habe ich noch neue Fertigkeiten erlernt :-)

Ich kann ein bisschen mit Pois umgehen...
Hatte mir welche gebastelt,
nachdem ich dieses Spielzeug zum ersten Mal ausprobiert hatte...






Ich kann etwas besser kochen und backen :-)





(Koche auch schonmal für Kumpels mit)

Ich kann aus Müllresten während der Arbeitszeit
Weihnachtsbäumchen basteln...


Ich kann Krocket spielen...


Kantigkugelige unnütze Dinger aus Papier basteln...


Ohne Stress in Australien Auto fahren...


Besser Englisch
...
und vieles mehr!


Außerhalb der Stadt
haben wir z.B. an Bells Beach oder im Wilsons Promontory ein paar lustige Tage verbracht...

Surfen
Wir (Lustige Leute aus dem besten Hostel Australiens und ich)

waren jetzt schon zweimal Surfen an Bells Beach...


Wo Filmszenen aus "Gefährliche Brandung" (Point Break)
mit Keanu Reeves und Patrick Swayze gedreht worden sind...
(Allerdings ging es da um einen Jahrhundertsturm den wir grad nicht hatten)



Beide Male hatten wir den Strand und das Meer für uns allein, so dass wir uns ohne Surfschule getraut haben Surfen zu lernen, was ganz gut klappt und sehr viel Spaß macht!

(ich)




(Stephanie)


(Garreth)


(Ellen)

Wir hatten teilweise mehrere Meter hohe Wellen...
(So hohe Wellen habe ich bisher in freiher Wildbahn noch nicht gesehen)




Nach dem Surfen haben wir uns in unserer neuen Surf-Stamm-Pizzeria
mit lecker Essen belohnt!!!

(Nach dem ersten Surfen mit Ben, John, Garreth und Stephanie)


(Nach dem zweiten Surfen mit Garreth, Stephanie, Ellen und Michi)

Wir hatten nach 3 Stunden Surfen
trotz überwiegend bewölktem Himmel
alle einen heftigen Sonnenbrand
(und ich bin mal wieder erkältet)

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Zu dem schönen, 250 Kilometer entfernten Wilsons Promontory
sind wir (John ein Franzose aus dem Hostel und 3 Mädels von der Arbeit)
mit einem relativ neuen, sportlichen, 333PS starkem
Ford Falcon XR6 "geflogen"

(Ich hatte die Ehre ihn die ganze Zeit zu steuern)

Vor Ort haben wir dann leider erfahren dass wir nicht
ins "Wil Prom" rein könnten
weil alle Zeltplätze belegt waren...

Wir haben also den Rest des ersten Tages damit verbracht uns die schöne Umgebung an zu schauen und einen kostenlosen oder günstigen Zeltplatz zu suchen...

Da es keine günstigen Übernachtungsmöglichkeiten gab haben wir beschlossen auf einer Lookout-platform den überwältigenden Sonnenuntergang zu genießen, dabei unser Abendessen zu verzehren...
(Die wohl beste Entscheidung überhaupt)
...und danach im Auto zu schlafen
(Was wohl sehr unbequem gewesen wäre...)


Wie sollte es anders kommen, sind an dem Lookout mehrere australische Familien zu uns gestoßen, die gerade zusammen ihre Ferien im eigenen Strandhaus verbrachten...
Sie haben uns nach einer Viertelstunde üblichen Smalltalk
(Wo kommt ihr her, was macht ihr, gefällts euch)
gefragt wo wir eigentlich übernachten...
wir haben etwas zögernd geantwortet in unserem Auto...

Naja sie haben
(was soll man in Australien anderes erwarten)
sofort gesagt
"Hey, wir machen das normalerweise nicht, erzählt es keinem.. aber wir haben dort drüben ein Ferienhaus mit einer großen Wiese.. da könnt ihr eure Zelte aufbauen"

Haben wir natürlich nicht abgeschlagen...

Es sollte aber noch besser werden..
Sie haben uns noch zum abendlichen BBQ eingeladen!!!
Also haben wir nicht nur eine kostenlose übernachtung bekommen sondern auch noch etwas warmes zu Essen, einiges zu Trinken und jede Menge gute Unterhaltung!







Wir haben seltsamme aber lustige Familienspiele gespielt
und sind viel zu spät aber überglücklich ins Zelt gegangen
um morgends in der Früh wieder zum Wil Prom zu düsen um uns einen Zeltplatz zu sicher...





Hat auch alles wunderbar geklappt, das Schicksaal hat uns nicht nur schöne Erlebnisse sondern auch schönes Wetter beschert... was bei mir wiederrum zum ersten wirklich heftigen Sonnenbrand geführt hat.. man man...
dabei sind wir fast nur im Wald oder Wasser gewesen :-)

Schlecht am Wil Prom waren eigentlich nur die diversen
stechenden, blutsaugenden und schmerzhaften Fliegen und Mückenarten...

Verdammt.. als die Sonne untergegangen ist hatte man millionen Moskitos um sich schwirren und an sich hängen, sowas habe ich noch nie erlebt..
es waren so viele das ihr helles Summen so laut war, dass man keine Unterhaltung in Zimmerlautstärke hätte führen können!
Wir waren Abends noch zu einem Aussichtspunkt gefahren
um zu sehen wie die Aussicht kurz nach Sonnenuntergang so ist...

und ..
ich habe leider kein Foto von meiner Hand gemacht..
aber ihr könnt mir glauben es saßen alleine auf meiner Hand
bestimmt 50 Moskitos!
(Ihr seht, es hat mich sehr beeindruckt, ich widme der Sache viel Text)

Tags über hatten wir aber auch viele schöne Stunden im Meer, am Strand, in den Wäldern und auf sonstigen Wanderwegen über Berge und durch Täler...


Unglaublicher Weise haben wir aber keine Tiere gesehen die für die anderen interessant gewesen wären ...
(Ausser einen Schnabeligel und ein Opossum)




Kein Känguru, Emu, Koala oder Wombat....
Nachts waren zwar ein paar Tiere auf dem Zeltplatz aber man konnte wegen den Moskitos ja das Zelt nicht verlassen...

Die Rückfahrt wurde ein bisschen ein Rennen gegen die Zeit,
wir hatten uns noch einen Strand angeschaut
der weit abseits der Route lag
und einen schönen Namen hatte (Venus Bay)
aber viel zu touristisch war um schön zu sein!
War also unnötig
und hat dazu geführt
dass wir in Melbourne genau 5 Minuten bevor der Autoverleih geschlossen hätte angekommen sind...
sonst hätten wir es zwei Tage länger behalten und bezahlen müssen
(Wegen dem Australia day, einem Feiertag der in Australien von Jahr zu Jahr etwas größer gefeiert wird...)

Was auf der Rückfahrt noch erwähnenswert, schönes passiert ist
(abgesehen von der schönen Landschaft die wir auf der Hinfahrt ja schon genossen hatten)
war ein Mittagessen in einer Australien- typischen Fish&Chips-bude
Dort habe ich nämlich durch geschicktes Reden mit dem Budenbesitzer einen Teil des Essens geschenkt und den anderen noch günstiger bekommen!

Und es hat sehr gut gemundet!

Den Tag bevor ich Melbourne verlassen hab,
habe ich mir noch alle Attraktionen angesehen,
für die ich vorher noch keine Zeit gefunden hatte...
und die Orte, die ich nochmal sehen wollte...

Die Wunderschönen Botanical Gardens






Die Kostenlose Casino Fire Show


Ein kostenloses Museum
und eine ebenfalls kostenlose Gallery zum Thema "bewegte Bilder"


Die putzigen kleinen Pinguine an St.Kilda


Melbourne von oben
(von dem nicht kostenlosen Rialto Tower)








Melbourne bei Nacht





Zum Abschied habe ich aus einem Lebkuchenzugbausatz aus dem Aldi...
ein Lebkuchen - LordsLodge- Hostel gebastelt
und Pat (Dem Hostelbesitzer) geschenkt

Pat hat sich gefreut wie ein kleiner Junge über ein Taschenmesser
und nach einer kurzen Fotoreihe...
die er ins Internet (Facebook) gestellt hat...
hat er sich sofort daran begeben das Haus zu essen
und mit den zahlreichen Hostelbewohnern zu teilen
die sich dann auch darüber gefreut haben :-)
Was mich wiederum gefreut hat!

Also Melbourne.. ich werde es vermissen!

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